Therapie

Verhaltenstherapie

Aus der Verhaltenstherapie steht uns ein grosses und vielfältiges Repertoire an erprobten und neuen Methoden und wissenschaftlich überprüften Erfahrungen zur Verfügung. Hier geht man davon aus, dass psychische Beschwerden das Ergebnis bewusster und nicht-bewusster Lernprozesse sind. Nach der Erhebung der persönlichen Lerngeschichte steht die praktische Bewältigung von gegenwärtigen Problemen im Vordergrund.

Das Wort „Verhalten" bezieht sich nicht nur auf äusserlich beobachtbares Handeln oder Mimik und Gestik. Es meint auch innerlich beobachtbare Prozesse wie Gedanken und Gefühle.

Die Verhaltenstherapie legt viel Wert auf Transparenz: das, was passiert, soll durchschaubar sein. In Anlehnung an F.H. Kanfer, H.Reinecker & D.Schmelzer ist das oberste Ziel, die Selbstmanagementfähigkeiten aufzubauen, zu stärken und Hilfen zur Selbsthilfe zu vermitteln und einzuüben. Dabei sind die Ziele des Patienten / der Patientin in der Therapie bestimmend, und werden in den ersten Gesprächen gemeinsam entwickelt und formuliert.

 
 

Traumatherapie

Traumatische Erlebnisse sind im Gegensatz zu belastenden Lebensereignissen dadurch charakterisiert, dass etwas als äußerste Lebensbedrohung wahrgenommen wird und weder Kampf noch Flucht möglich ist. Das reißt uns völlig aus dem Leben heraus und lässt uns erstarren. Die Zeit scheint wie eingefroren. Später taucht vergangenes Trauma durch Alltagstrigger ausgelöst oder in Träumen wie ein aktuelles Geschehen auf. Ein Gefühl von zwei Welten kann entstehen: die heile Welt der anderen Menschen oder die Zeit vor dem traumatischen Ereignis, als alles noch „gut“ war. Und die andere, unberechenbare Welt voller Gefahren. Ein Graben scheint um das Selbst herum zu sein, die anderen Menschen weit weg, in einer fernen, scheinbar unerreichbaren Welt. Die Gefühl von Kontrolle und Sicherheit fehlt, stattdessen ist da das ständige Gefühl von Anspannung, Bedrohung oder sogar Lebensgefahr.

Es werden hier verschiedene Arten von Traumata unterschieden:

  • durch Naturkatastrophen oder Menschen verursacht
  • einmalig stattgefunden oder wiederholt
  • oder über viele Jahre andauernd

In der Behandlung orientiere ich mich an den aktuellen Erkenntnissen der Traumatherapie auf dem Hintergrund meiner Ausbildung in EMDR Traumatherapie (EMDRIA e.V.). Das EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine von Dr. Francine Shapiro (USA) entwickelte traumabearbeitende Psychotherapiemethode, die sich in ständiger Weiterentwicklung befindet und die die Behandlung psychisch traumatisierter Menschen erheblich verbessert hat. Dieses Verfahren wurde 2006 vom wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie als wissenschaftliche Methode anerkannt.

Sehr wichtig sind daneben auch die hilfreichen Ansätze von feministischen Pionierinnen der Traumatherapie, denen die Thematisierung vieler, ehemals tabuisierter Themen zu verdanken ist und aus denen sich auch unterschiedliche Selbsthilfeorganisationen wie z.B. Frauennotrufe und Wildwasser entwickelt hatten.

Therapie komplexer Traumafolgestörungen kann nur in einem gut funktionierenden, sich miteinander in Kommunikation befindlichem Helfernetzwerk stattfinden, welches Kompetenzen aus mehreren Berufsperspektiven bündelt – niemals durch eine Therapeutin alleine.

 

Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie

Ihr Begründer Carl Ransom Rogers ging davon aus, dass in jedem Menschen ein gesunder Kern ist, der nach Selbstentfaltung strebt. In den Gesprächen wird angestrebt, die/den Klientin/Klienten mehr in Kontakt mit diesem Teil in sich zu bringen. Es wird davon ausgegangen, dass die Atmosphäre von Wertschätzung, Empathie (Verstehen als Prozess) und Echtheit diesen Prozess und diesen heilsamen Kontakt mit sich selbst fördert.

Sie ist besonders hilfreich, um die Selbstreflexion anzuregen und die eigenen Emotionen zu erforschen und ihnen auf den Grund zu gehen.

Es wird hier Wert gelegt auf Akzeptanz, auf Annehmen des Klienten/der Klientin als ganze Person, so wie er / sie ist.

Die Empathie wird als hilfreiches therapeutisches „Instrument" in der Ausbildung geschult. Es geht darum, Gefühle, die an der Grenze des Bewussten liegen, zum Thema zu machen.

Echtheit / Kongruenz: bedeutet Transparenz als Gegenüber, sichtbar zu werden als Therapeutin. Keine weisse Wand vorzuspielen, sondern sich als Therapeutin einzubringen.

Die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie ist keine Kassenleistung.

 
 

Focusing

Der Begriff „focusing“ ist von Eugene Gendlin aus der Klientzentrierten Psychotherapie nach C. Rogers entwickelt worden, der viele klientzentrierte Psychotherapien auswertete und Indikatoren für erfolgreiche Prozesse fand. Focusing bezeichnet eine Fähigkeit im Umgang mit sich selbst. Diese Fähigkeit hilft uns, mit Herausforderungen im Leben, Beziehungskonflikten, schwierigen Gefühlen, Krisen oder Entscheidungsschwierigkeiten besser klarzukommen.

Beim Focusing wenden wir uns dem felt sense - einer Art körperlich gespürten Sinnesorgan mit innerer Achtsamkeit zu. Wenn wir absichtslos und geduldig lernen, auf die Stille in uns zu horchen, kann sich ein vages Körpergefühl bemerkbar machen. Bei der Entwicklung von Achtsamkeit auf diese Prozesse können sich sanfte und überraschende Wahrnehmungen ergeben, die zu Wandlungsprozesse führen, die im Einklang mit unserem „Kopf“ wie auch Gefühlen sind.

Focusing ist keine Kassenleistung.