Unser Körper trägt mehr Weisheit in sich als unsere Kultur anerkennen will. Durch die aktuelle neurowissenschaftliche Forschung wurde bestätigt, dass unsere bewussten Gedanken nur die Spitze eines Berges ausmachen. Unser Körper hat ein umfassenderes Wissen gespeichert und weiss genau, was wir als nächsten Schritt brauchen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Weisheit des Körpers mit dem Wissen unseres Verstandes zu verbinden.\r\n\r\nFocusing bezeichnet eine Fähigkeit im Umgang mit sich selbst.\r\n\r\nEs ist von Eugene Gendlin aus der Klientzentrierten Psychotherapie nach C. Rogers entwickelt worden. Diese Fähigkeit hilft uns, mit Herausforderungen im Leben, Beziehungskonflikten, schwierigen Gefühlen, Krisen oder Entscheidungsschwierigkeiten besser klarzukommen. Es ist wie eine Entdeckungsreise, die es möglich macht, Unbekanntem und Neuem in uns zu begegnen, und die Weisheit einer tieferen Schicht in uns zu integrieren. Es gibt hier keine Interpretationen, Deutungen, Ratschläge oder Meinungen, die übergestülpt werden. Sie bestimmen selbst, wie weit und wie tief Sie gehen wollen.\r\n\r\nBeim Focusing wenden wir uns dem felt sense – einer Art körperlich gespürten Sinnesorgan mit innerer Achtsamkeit zu. Wenn wir absichtslos und geduldig lernen, auf die Stille in uns zu horchen, kann sich ein vages Körpergefühl bemerkbar machen. Vielleicht ist es aber auch nötig weiter in die Stille zu horchen. Daraus können sich sanfte und überraschende Wahrnehmungen ergeben, die zu Wandlungsprozesse führen, die im Einklang mit unserer Vernunft wie auch Gefühlen sind.\r\n\r\nAnn Weiser Cornell, eine Focusing-Trainerin, hatte folgendes Beispiel:\r\n\r\nStellen Sie sich vor, Sie machen einen Spaziergang am Waldrand. Auf einmal bewegt sich da ein Tier. Sie sind ganz neugierig. Was bräuchte es da, damit das Tier näherkommt? …\r\n\r\nFocusing bedeutet, zu lernen, seinem Inneren zuzuhören. Das sind wir in unserer Kultur nicht gewohnt. Das Innere in uns ist so lange für nebensächlich erklärt worden, dass es sich in die Wildnis zurückgezogen hat, ganz scheu geworden ist. Das Innere muss erst mal zu Ihnen Vertrauen fassen. Wir müssen zeigen, dass wir einen sicheren Platz schaffen können.\r\n\r\nKlarheit und Schnelligkeit werden in unserer Kultur hoch bewertet. Bei dem Inneren geht es jedoch gerade um das uns nicht Bekannte. Es ist vage und undeutlich, oft noch sehr weit weg, der Sucher in uns muss erst scharf gestellt werden. Gerade aber das Vage, Undeutliche ist der Träger neuer Informationen, die jedoch Zeit brauchen.\r\n\r\n„Felt Sense ist die körperlich gespürte, augenblickliche Befindlichkeit, die körperliche Stimmung, die Sie spüren können, wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit in Ihre Körpermitte richten.\r\n\r\nDer Felt Sense ist gewöhnlich nicht einfach schon da, er muss erst erwartet werden, er muss „kommen“, und das dauert oft eine Weile, vielleicht eine Minute. Ein Felt Sense formt sich aus dem körperlichen Erleben in einer Situation. Man kann zu allem und jedem einen Felt Sense kommen lassen: zur konkreten Situation, in der Sie sich gerade befinden (z. B. während Sie jetzt diese Worte lesen), zu einem Gedanken, einem Traum, einer Erinnerung, einem Problem, etc…… . Felt sense ist implizites (zwar gespürtes, aber noch nicht gewusstes) Erleben, er ist das „Komplizierte“, das „komische Zeug“, das immer mehr ist, als das, was wir schon wissen und sagen können.“ (Eugene Gendlin: Körperbezogenes Philosophieren, Focusing Bibliothek Bd. 5, DAF 1994, S. 33)\r\n\r\nZiele von Focusing sind, mehr Klarheit zu erlangen, ganzheitliche Entscheidungen zu treffen, mir selbst eine gute Freundin / ein guter Freund zu werden, sowie Wege zu neuer Kreativität zu\r\n\r\nentwickeln.\r\n\r\nMit Gendlins Methode ist auch Traumarbeit möglich.\r\n\r\nFocusing ist keine Kassenleistung.

Ihr Begründer Carl Ransom Rogers ging davon aus, dass in jedem Menschen ein gesunder Kern ist, der nach Selbstentfaltung strebt. In den Gesprächen wird angestrebt, die/den Klientin/Klienten mehr in Kontakt mit diesem Teil in sich zu bringen. Es wird davon ausgegangen, dass die Atmosphäre von Wertschätzung, Empathie (Verstehen als Prozess) und Echtheit diesen Prozess und diesen heilsamen Kontakt mit sich selbst fördert.\r\n\r\nSie ist besonders hilfreich, um die Selbstreflexion anzuregen und die eigenen Emotionen zu erforschen und ihnen auf den Grund zu gehen. Es wird hier Wert gelegt auf Akzeptanz, auf Annehmen des Patienten als ganze Person, so wie er / sie ist.\r\n\r\nDie Empathie wird als hilfreiches therapeutisches „Instrument“ in der Ausbildung geschult.\r\n\r\nEs geht darum, Gefühle, die an der Grenze des Bewussten liegen, zum Thema zu machen.\r\n\r\nEchtheit / Kongruenz: bedeutet Transparenz als Gegenüber, sichtbar zu werden als Therapeutin. Keine weisse Wand vorzuspielen, sondern sich als Therapeutin einzubringen.\r\n\r\nDie klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie ist keine Kassenleistung.

Ich orientiere mich an den aktuellen Erkenntnissen der Traumatherapie (J. Herman, L. Reddemann, M. Huber, P. Hilsenbeck) auf dem Hintergrund 10jähriger berufspraktischer Erfahrungen am Fetz Frauenberatungs- und Therapiezentrum (mit Frauennotruf) sowie an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Bürgerhospital Stuttgart und den kontinuierlichen Fortbildungen und Supervision auf diesem Gebiet seit 1993.\r\n\r\nZusätzlich nutze ich EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), das eine von Dr. Francine Shapiro entwickelte traumabearbeitende Psychotherapiemethode ist, die die Behandlung psychisch traumatisierter Erwachsener erheblich verbessert. Dieses Verfahren wurde 2006 vom wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie als wissenschaftliche Methode anerkannt.\r\n\r\nTraumatische Erlebnisse reissen uns völlig aus dem Leben heraus und lassen uns erstarren. Die Zeit scheint wie eingefroren. Da ist es zunächst wichtig, als erstes wieder ein Gefühl der Kontrolle zu erlangen. Grenzen aufzubauen, innerhalb derer es sicher ist.\r\n\r\nSind Sie und Ihre Lebensverhältnisse ausreichend stabil und haben Sie schon erfolgreich an der Stabilisierung gearbeitet, ist Raum für Erinnern, Trauern und Wiederanknüpfung an das Leben.