Generelle, übergeordnete Ziele von Psychotherapie sind:\r\n

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  •   Störungen beheben, lindern oder lernen, besser damit klarkommen
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  •   Selbstbewusstsein erlangen – besser mit sich in Kontakt kommen, mehr im Einklang mit sich sein
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  •   Unklares klären – zu Selbstverantwortung heranwachsen
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  •   sich selbst besser annehmen können – Selbstliebe entwickeln
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  •   mehr Zufriedenheit und Wohlbefinden im Leben finden
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  •   mehr Kontrolle über sich und über das eigene Leben haben
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\r\nDaneben gibt es darüber hinausgehende Fragen, die mit der Sinngestaltung im eigenen Leben zusammenhängen. Wir sind nicht nur ein isoliertes Individuum, sondern auch Teil der Gesellschaft, in der wir leben. Da kann es hilfreich sein, sich darüber bewusst zu werden: wo stehe ich im größeren Kontext, wofür will ich mich einsetzen, woran will ich teilhaben.\r\n\r\nGroße Gefühle und kleine Schritte\r\n\r\nSpektakuläre Kindheitstraumata aufdecken, dann geheilt? Es kann eine sehr befreiende Erfahrung sein, in der Therapie den wirklichen Konflikten auf die Spur zu kommen, und ihre Realität anzuerkennen. Dann beginnt jedoch die Arbeit zu lernen, damit einen Umgang zu finden. Es ist ein langsamer Wandlungsprozeß in kleinen Schritten, die zu gehen Ihnen niemand abnehmen kann. Ähnlich einem Bergführer kann ein Therapeut mit Ihnen die nächsten Etappen durchgehen, sie vor einigen Schritten warnen, sie zu anderen ermutigen, aber die Schritte in Angriff nehmen, ist Ihre Aufgabe, wenn Sie neue Erfahrungen machen wollen.\r\n\r\nDie Grundstrukturen unserer Persönlichkeit bleiben uns, und können immer wieder auftauchen. Sie lernen, besser damit klarzukommen, und auch die Stärken Ihrer Eigenarten zu entdecken.\r\n\r\nDie Weisheit ist in uns selbst\r\n\r\nKein Mensch kann uns die Verantwortung für das eigene Leben abnehmen.\r\n\r\nTherapeutInnen sind als Assistenten, Katalysatoren, Beschleuniger, Helfer im Entwicklungsprozess an zu sehen. Die Kunst der Therapeuten besteht weniger darin, einen Rat zu geben, auf den Sie nicht selber gekommen wären. Sie besteht vielmehr darin, ein möglichst störungsfreies Feld zu bieten, so dass Sie sich in geschützter Atmosphäre konzentriert auf Ihr Eigenes besinnen können. Und dass Sie eine Hilfe finden, hilfreiche von schädlichen Gedanken und Kräften in sich auseinander zu halten. Aschenputtel rief die Tauben, die ihr halfen, die Erbsen zu sortieren. Therapie ist vergleichbar einem inneren Überblick schaffen, innerlich Ordnung machen, um die eigene innere leise Stimme zu finden, die den Weg weist.\r\n\r\nTherapie bedeutet aktiven Einsatz für sich selbst\r\n\r\nTherapie findet nicht nur in der Stunde statt. Neben heilsamem Kontakt und geschütztem Raum bedeutet sie auch ein Stück Arbeit und Kämpfe der Überwindung! Es ist notwendig, in der Therapiestunde erarbeitete Aufgaben außerhalb zu üben und über den eigenen Schatten zu springen.\r\n\r\nWir können uns selbst verändern, aber nicht andere\r\n\r\nManchmal kann es dazu führen, dass andere sich ändern, wenn wir uns ändern.\r\n\r\nKrise als Chance\r\n\r\nEs gehört zum menschlichen Leben, dass wir mit Situationen konfrontiert werden, bei denen wir an unsere Grenzen gelangen: bei allen Menschen gibt´s solche Situationen früher oder später. Menschen gehen nur unterschiedlich damit um:\r\n\r\nManche hoffen einfach auf die Zeit, fügen sich in anfangs vielleicht harmlose, inzwischen schädlich gewordene Gewohnheiten. Einige flüchten in die Sucht, um sich einen (scheinbaren) Ausweg zu schaffen. Andere versuchen eigene Interessen mit Gewalt oder sogar in Form von Delinquenz durchzusetzen.\r\n\r\nWieder andere suchen Hilfe bei Familie oder Freunden, bemühen sich aktiv um Unterstützung und neue Informationen, um mit den Belastungen oder Schwierigkeiten, die das Leben mit sich bringt, fertig zu werden.\r\n\r\nPsychotherapie ist dabei eine der Möglichkeiten, sich um aktive Verwandlung der Situation zu kümmern. Sie bedeutet Unterstützung in der Veränderung. Sie gibt Hilfestellungen, schädliche Gewohnheiten im eigenen Tempo loszulassen, und statt dessen positiveren Umgang mit sich und anderen aufzubauen.

Verhaltenstherapie gehört zu den Richtlinienverfahren, d.h. dass diese Kosten von den Krankenkassen in einem begrenzten Umfang (Grenze bei Anzahl der Sitzungen) übernommen werden.

In den probatorischen Sitzungen (den ersten Gesprächen) wird zunächst abgeklärt,\r\n

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  •   ob eine Psychotherapie notwendig ist,
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  •   ob eine gute Zusammenarbeit möglich ist
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  •   ob eine Verbesserung der Befindlichkeit oder Stabilisierung durch psychotherapeutische Interventionen zu erreichen ist oder ob andere Maßnahmen sinnvoller sind.
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\r\nNur unter diesen Voraussetzungen kann die Kostenübernahme durch eine Krankenkasse erfolgen.\r\n\r\nIn den Gesprächen wird es nicht nur um Ihre Probleme und Schwierigkeiten gehen. Genauso wichtig ist es von Anfang an, Ihre Stärken und Ihre Kraftquellen zu entdecken, diese bewusster zu machen und zu pflegen.\r\n\r\nDie Antragstellung gehört zu den Routineaufgaben der Therapeutin. Genehmigt die Kasse den Antrag, so werden eine begrenzte Anzahl von Sitzungen übernommen. Es gibt Kurzzeittherapie (25 Stunden), Langzeittherapie (45 Stunden) und die Möglichkeit eines Verlängerungsantrages (weitere 15 Stunden). Eine Therapiestunde dauert 50 Minuten. In der Regel finden die Stunden in der Verhaltenstherapie einmal wöchentlich statt, manchmal auch zweimal wöchentlich, oder in 14 -tägigen Abständen. Größere Abstände sind erst nach längerer Therapieerfahrung gegen Ende der Therapie sinnvoll.\r\n\r\nDer Einfluss der Neurowissenschaften, der derzeit von den Medien als bahnbrechende Entdeckung gepriesen wird, ist keineswegs so neu. Die Wechselwirkung zwischen körperlichen Veränderungen und seelischem Erleben ist schon lange bekannt, die physiologischen Vorgänge werden im Psychologiestudium im Prüfungsfach Neuropsychologie gelehrt. Neu ist vielmehr die Möglichkeit, mit Hilfe neuer Technologien Prozesse im Gehirn noch besser sichtbar werden zu lassen. In manchen Zeitschriftenartikeln wurde daraus gefolgert, dass es keine menschliche Freiheit gäbe und die ganze Schöpfung ein rein materielles Zufallsprodukt sei. Diese Schlussfolgerung ist jedoch nur eine von vielen möglichen Interpretationen wissenschaftlicher Befunde, keine bewiesene Tatsache.